Was ist
Weihnachten?
Es ist Zärtlichkeit
für die Vergangenheit,
Mut für die Gegenwart
und Hoffnung für die Zukunft“
Von Agnes M. Pahro
Weihnachten in Trauer zu erleben, kann eine besonders herausfordernde Zeit sein . Für die meisten ist es eine Zeit der Besinnlichkeit, Freude und Gemeinschaft. Doch wenn du ein Kind verloren hast, kann diese festliche Stimmung schmerzhaft sein. Wenn du trauerst, können diese Feiertage sich besonders schwer anfühlen. So als ob der Verlust noch präsenter wird, und die Leere noch größer.
Zu wissen, dass andere feiern, während du mit deiner Trauer kämpfst, kann isolierend wirken. Bitte verurteile dich nicht dafür, wie du dich fühlst. Stattdessen erlaube dir, deine Emotionen anzunehmen, ohne dich unter Druck zu setzen und möglichen Erwartungen anderer gerecht zu werden.
Du darfst den Weg durch diese Tage so gestalten, wie es für dich richtig ist. Ob du den Verlust in die Feiertage einbinden oder Weihnachten in diesem Jahr ganz anders verbringen möchtest – erlaube dir selbst, den Weg zu gehen, der dir Trost und Entlastung schenkt.
Wenn du, gerade zur Weihnachtszeit, den Wunsch nach Nähe hast, scheue dich nicht, bei Menschen Trost zu suchen, die dir guttun. Wenn du diese Nähe an den Feiertagen allerdings nur schwer ertragen kannst, dann erlaube dir, dich zurückzuziehen.
Wir möchten dich ein klein wenig dabei unterstützen und ein paar Anregungen geben, wie du deine Trauer in dieser besonderen Zeit auf deine ganz eigene Art annehmen und bewältigen könntest.
* vertraute Traditionen, die dir wichtig waren, können sich nach dem Verlust evtl. nicht mehr stimmig anfühlen. Hier könnte es helfen, sie behutsam zu verändern. Vielleicht auch jedes Jahr ein bisschen, sodass sie sich deiner Trauer anpassen können.
*du könntest dein Kind in die Feiertage mit einbeziehen, indem du z.B. eine ganz besondere Kerze anzündest (vielleicht gestaltest du diese alleine oder mit Familienangehörigen); einen besonderen Christbaumschmuck aufhängst z.B. mit dem Namen des Kindes, oder einen Zweig des Tannenbaums abschneidest und ihn ans Grab deines verstorbenen Kindes bringst, einen Brief an dein Kind schreibst, o.Ä.
* überlege dir im Vorfeld, welche sozialen, weihnachtlichen Verpflichtungen dir guttun könnten und wo du deine Grenzen setzen möchtest. Mache nichts anderen zuliebe, sondern achte gut auf dich und deine Bedürfnisse.
*wenn du über deinen Verlust reden kannst und möchtest, kann es hilfreich sein im Vorfeld bei Familie oder Freunden anzukündigen, dass du über deine Trauer reden möchtest. Vielleicht könnt ihr sogar einen festen Termin für ein solches Trauergespräch einplanen…
* plane Zeiten der Ruhe und Erholung ein, in denen du dich vom Weihnachtstrubel zurückziehen kannst. Gönne dir diese Pausen ganz bewusst und tu etwas, von dem du genau weißt, dass es dir guttut.
* du könntest die Weihnachtstage aber auch dazu nutzen, etwas ganz anderes zu tun. Etwas, das dir Ablenkung verschafft und dir guttut (eine kleine Reise, ein Tag in der Natur, …)
Falls die Trauer dennoch zu stark wird oder du das Gefühl hast, die Belastung nicht alleine tragen zu können, zögere bitte nicht, dich an vertraute Menschen oder professionelle Hilfe zu wenden. Solche Gespräche können besonders wohltuend und klärend wirken.
Wir wünschen dir ganz viel Kraft, Vertrauen und Zuversicht!